Detailfilter: Übersicht | Kurzfassung | alle Details

Bild: Schloss - Front

Die Geschichte und die Architektur des Schlosses

Historischer Hintergrund

Bild: Bischof Anselm vertraut seine Dioezese der Mutter Gottes an
Fresk im kleinen Remter
(Bischof Anselm vertraut seine
Diezöse der Mutter Gottes an)
Der Wehrturm (Bergfried)
Die Spitze des Wehrturmes
(sog. Bergfried)
Nach der Beauftragung des Deutschen Ordens mit der Mission bei den Pruzzen (1266) durch den polnischen König Konrad von Masowien und der Zusicherung des gewonnenen Landes durch die Goldene Bulle von Rimini wurde es in Diözesen (administrativ-seelsorgerische Einheiten; Lokalkirchen) aufgeteilt. Der päpstliche Legat, der diese Aufgabe übernommen hat, Wilhelm von Modena schloß seine Tätigkeit im Jahr 1243 ab. Es entstand das Bistum Ermland, dessen erster Bischof der Deutschordenspriester Anselm wurde. Ein Drittel der grötenßten Diözese Preußens war ein Fürstbistum dessen zwei Drittel das Gebiet des Bischofs war, aus dem er für seinen Unterhalt auch Steuern bezog. Der Rest des Fürstbistums mit dem Dom zu Fauenburg (die Bichofskirche, eigentlicher Sitz des Bischofs) gehörte dem ermländischen Domkapitel (eine Gruppe vom Priestern, die den Bischof wählen). Es war also sinnvoll die Residenz woanders zu errichten, auch wegen der Souverenität. Obwohl die Fürstbischöfe vom Deutschen Orden unabhängige Landesherr waren, kann man schon an diesem Bau (Typ eines Kastells nach dem Vorbild der Konventshäuser des Deutschen Ordens) erkennen, dass die Verbindungen zum Orden recht lebendig waren. Schon 1261 (d.h. kurz nach der Übegabe des Landes an den Bischof) gab es einen Aufstand der Pruzzen, die die Befestigung aus Holz und Erde übernahmen. 1273 kam der Hochmeister Konrad von Thierberg dem Bischof zur Hilfe. Er eroberte die Stelle (noch keine Stadt) zurück und errichtete erneut eine Wehranlage, die 1311 erfolgreich gegen ein eingriff der Litauer verteidigt wurde.
Nach der Verleihung der Stadtrechte für Heilsberg und dem Aufbau der Stadt fand hier im Mündungswinkel der Simser und der Alle der Bischof Johann von Meißen (1350-1355) den Ort für sein Schloss. Auf dieser von beiden Seiten durch Wasser geschützten Anhöhe stand schon einmal eine Befestigung aus Holz und Erde: als der Deutsche Orden mit den dort ansässigen Barten kämpfte.

Die Baugeschichte

Bild: Schloss vom Norden aus gesehen
Schloss vom Norden aus gesehen
Hier lag Johann von Meißen  den Grundstein (1350). Sein Nachfolger im Amt Johann Streifrock (1355-1373) führte den Bau fort und errichtete darin eine Schule für die preußischsprachigen Landessöhne. Heinrich Sorbom (1373-1401) vollendete den Bau durch eine Vorburg mit Mauern und Wassergräben (es entstand eine Waaserburg). Im Inneren der Hochschloßes ließ er einen Umgang (Kreuzgang) einrichten (Abbildung links).
Weiterer Ausbau der Anlage fand unter Andreas Card. Bathory (Neffe des polnischen Königs Stefan Bathory - ein Adelsgeschlecht aus Siebenbürgen) und seinen Nachfolgern (1590-1670) statt. Jener Kardinal ließ sich die sog. "Kardinalskammern" auf der Nordseite (in die Richtung der Schlossmühle) errichten, ein innen üppig ausgestatteter Anbau, der von der Front (Süden) nicht sichtbar war. Nach seinem schmählichen Tod im Krieg um die Krone Siebenbürgens arbeiteten die Nachfolger im Amt Simon Rudnicki (1604-1621) und Nikolaus Szyszkowski (1633-1643) am Ausbau der Kardinalskammern weiter.
Bild: Kreuzgang im Schloss
Kreuzgang im Schloss
Bischof Johann Stephan Wydzga (1659-1679) baute 1666 auf der Südseite (zwischen dem Graben und der Südwand des Hochschloßes) das sog. Mittelschloß (siehe Abbildung rechts). Dieses barocke Mittelbau stellte fast eingegensatz zu der nüchternen Bauart der Gotik dar. Es besaß drei nach vorne und zwei Seitengiebeln. Die darin enthaltene Räumlichkeiten (darunter ein prächtiges Konzertsaal und mehrere Repräsentationsräume) wurden zur eigentlichen Residenz seiner Exzellenz. Das reichte Bischof Adam Stanislaus Grabowski (1741-1766) offensichtlich noch nicht, da er das barocke Gepräge des Mittelschloßes auf die Vorburg ausdehnte. Es entstand im östlichen Teil (in Richtung des Wassergrabens und der Simser) der Vorburg ein Palast mit dem Wappen Grabowskis über dem Eingang. Sein Nachfolger Ignaz Graf Krasicki (1766-1795) ließ die Kardinalskammer auf der Nordseite des Hochschloßes niederreißen, um seine Idee einer Rokoko-Parkanlage (mit Springbrunnen, Figuren und ausländischen Bäumen) verwirklichen zu können. Auch an einer anderen Stelle der Stadt finden wir seine Idee wieder: Parkanlage mit Orangerie (auch als Sommerpalast bekannt) auf dem Hügel südlich der Peter und Paul Kirche.
Bild: Schloss nach Bornkamm (1820)
Schloss nach Bornkamm (1820)
Da 1772 das Fürstentum in den preußischen Staat eingegliedert worden ist, verloren die Bischöfe ihre Macht und Souveränität als Landesherrn und verzichteten auf die Nutzung der Residenz. Alles andere nach diese Zeit An- und Abgebaute ist wegen der Umfunktionierung der Anlage in Kauf genommen und konnte sie vor der Zerstörung und dem Zerfall retten. Zunächst stand das Schloss lange Zeit verlassen. Dem Verfall preisgegeben ohne praktischen Nutzen für den prußischen Staat (immer noch im Besitz der Diözese) "wartete" es lange auf eine neue Bestimmung.
Innenhof des Hochschlosses
Innenhof des Hochschloßes
Die militärische Nutzung durch die französische Armee 1807 (Lazarett, Feldbäldbeckerei, Kaiserne) während der napoleonischen Kriege fügte dem Gebäudekomplex zusätzliche Schaden hinzu (unter anderem Vernichtung des gesamten Mobilars), sodaß man auch einen Abbruch in erwägung gezogen hat. Die Ostseite der Vorbung diente als Landfogteigericht, die Westseite als Salzlager, die Südseite wurde zu Wohnungen. Das "nutzlose" Hochschloss wurde vom Oberpräsidenten von Ostpreußen als baufällig eingestuft. 1838-39 baute man das "Mittelschloß" ab und die Burg erstrahlte in ihrem alten mittelalterlichen Glanz. 1844 nach einer militärischen Übung bei Heilsberg entscheidet sich König Friedrich Wil IV. für die Erhaltung des Schlosses. Beeindruckt vor der malerischen Ruine schickt er den Konservator Ferdinand von Quast. 1857 beginnen die restauratorischen Arbeiten. Im selben Jahr wurde vom Bischof von Ermland im Schloss ein Weisenhaus eingerichtet. Diese Nutzung erforderte einige Anpassungen. Der zweitgrößte Raum mit Fresken aus dem XIV. Jh. wurde durch Einzug einer Decke in zwei Räume unterteilt. (Aus dieser Zeit stammt z.B. das unerklärliche Fenster in der Wand neben der Orgel der Schlosskapelle). Weitere konservatorische Arbeiten führte 1926 Karl Hauke, der mit den Mitteln des Staates, des Bischofs und des Schlossbauvereins (dem unter anderem die ostpreußische Dichterin Agnes Migel angehörte) Erstaunliches erreicht hat. Trotz der vielen Schäden und Umbauten der Jahrunderte brachte er das Schloss zu seinem ursprünglichen mittelalterlichem Zustand zurück.
Zeichnung: Schloss im Mittelalter
Zeichnung des Schlosses im ursprünglichen Zustand (14. Jh.) von Karl Hauke in:
K. Hauke und W. Thimm; Schloss Heilsberg. Residenz der Bischöfe von Ermland.
A - Vorschloß, B - Wassergraben, C - die Alle, D - die Simser, E - Schlossmüle, F - trockener Hausgraben, G - Marktplatz

Die Residenz und ihre Bewohner

Kapelle im Hochschloss
Die Kapelle im Hochschloß
Foto: Fresken in der Schlosskapelle
Fresken in der Kapelle des Schlosses
Aus historischen Quellen kennt man viele Namen, darunter auch die weltberühmte, wie z.B.: Nicolaus Copernikus (der unter Polen als Pole gilt da seine Mutter Polin gewesen sein soll und er Allenstein gegen den Deutschen Orden verteidigt hat - aber das ist eine andere Geschichte...). Einige Namen sagen vielleicht nur den in der Geschichte Europas, der Kirche oder der Kunst bewanderten etwas. Hier ist vor allem Johannes Dantiscus - Bischof von Ermland (1538-1548) , Stanislaus Hosius - ebenfalls Oberhaupt Ermlands (1551-1579) oder Crispin Herranth - Schüler Dürers und Hofmaler von Herzog Albrecht. Es gab auf der Burg auch unerwünschte Gäste wie Hochmeister Heinrich von Plauen (1410-12), Karl XII. König von Schweden im Winter 1703-04, der beim "Ausziehen" den Bestand des Schlosses um sieben Wagenladungen Bücher, Handschriften und Gemälde verringerte. Einige habes es zum Glück nicht geschafft auf das Schloss zu kommen, obwohl sie es belagert haben: Gustaf Adolf im Dreißigjärigen Krieg und Hochmeister Albrecht von Brandenburg 1520, ein weiterer zog als Sieger in Heilsberg ein, aber aus Angst um sein Leben seine Pläne geändert hat und woanders übernachtet hatte - Napoleon
Foto: Die Orgel der Schlosskapelle
Die Orgel der Schlosskapelle
Gemälde: Nikolaus Kopernikus (Copernicus)
Nikolaus Kopernikus
Wenden wir uns nun der ersten und wohl berümtesten Person zu, dem großen Astronomen und ermländischem Domherrn Nicolaus Copernicus (oder polonisiert: Nikolaus Kopernikus). Als Neffe des amtierenden Bischofs Lukas Watzenrode (1489-1512) (dessen Wappen Sie im Turmzimmer finden können) verbrachte hier der begabte Student der besten Universitäten der damaligen Welt ca. zwei Jahre. Nach Abschluß der Studien kam er wieder auf das Schloss - diesmal nicht mehr als Student, sondern als Domherr zu Frauemburg und mußte fast ein Jahr lang die Diözese als Generaladministrator verwalten (1523). Es war keine leichte Aufgabe! Der Reiterkrieg dem Deutschen Orden und Polen dauerte an (1520 - Belagerung Heilsbergs durch Hohmeister Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach). Der Bischof Fabian von Losainen, der vergeblich versucht hatte, neutral zu bleiben, starb kurz davor und sein Nachfolger war noch nicht in Sicht. Doch der große Turm, der erst unter Hosius eine Kuppel bekam, bot Copernikus die Möglichkeit der Forschung des Himmels. Im heutigen Museum - dem Heilsberger Schloss befindet sich noch ein Buch mit den Eintragungen zu den Zeiten des Sonnenaufgangs und -untergangs in Ermland, das von ihm angefertigt wurde.
Bischof Dantiskus
Johannes Dantiscus
Ein weiterer Schlossherr Bischof Johannes Dantiscus von Höfen (1538-48) wird über die Grenzen des Bistums hinaus bekannt. In wien wird er zum Dichter gekrönt und von Kaiser Maximilian zum Ritter geschlagen. Zur Welt kam er in Danzig, wo seine deutschstammige Familie schon seit dem 14. Jh. ansäßig war. Dies muß ihm ein Grund gewesen zu sein, daß er den Namen Dantiscus annahm. Sein Leben war ziemlich bewegt: Beteiligung an einem Krieg gegen die Türken, diplomatische Dienste für den polnischen König, persönliche Beziehungen zu Kaiser Maximilian I. (von Österreich) und Karl V. (von Spanien). Sein Hauptanliegen im Amt war die Verbesserung der Bildung des Klerus und das Verhindern der Reformation in Ermland. Bekannt wurde er aber aus einem anderen Grund. Er gehürt zu einigen wenigen polnisch-lateinischsprachigen Dichtern. Seine bekanntesten Werke sind: "Jonas propheta de interitu civitatis Gedanensis", "De nostrorum temporum calamitatibus silva", "Elegia amatoria" gennant auch "Ad Grinaeam", "Vita Joannis de Curiis Dantisci", "Hymni aliquot ecclesiastici".
Ein weiterer Schlossherr ist vielen Kirchenhistorikern und nicht wenigen Klerikern aus Polen (besonder aus Ermland, aber dazu später) bekannt. Der in Krakau geborene Kardinal Stanislaus Hosius (1551 - 1579), dessen Vater Ulrich Hos (aus Pforzheim) Prokurator der Stadt und des Schlosses Wilna (im Dienst des polnischen Königs) war, wurde standesgemäß erzogen. Zuerst studierte er in Krakau, später in Padua und Bologna, wo er auch seinen Doktortitel "beider Rechte" erwarb. Seine Förderer waren hoche Beamte des polnischen Königs sowie der Bischof von Krakau. Er wurde 1543 zum Priester, sechs Jahre später zum Bischof. Zwei Jahre verbrachte er als Gesandter des polnischen Königs auf dem Hof Karl V. und Ferdinand I.. Danach wurde er Bischof von Ermland. Im Konziel von Trient, wo er maßgeblich an den Beschlüssen mitgewirkt hat. Nach seiner Rückkehr nach Ermland, das zu damaligem Zeitpunkt zu Polen gehörte, angagierte sich er sich für die Annerkennung der Beschlüße des Konziels, womit er den Fortbestand der katholischen Kirche in Polen sicherte. Im selben Jahr 1564 berif er die Jesuiten, zu denen er gute Kontakte hatte (Briefwechsel mit Petrus Canisius), nach Braunsberg, um das erste Priesterseminar nach der Idee von Carlo Borromeo zu errichten. Sein Einsatz für die Kirche ging viel weiter: er organisierte die Arbeit der polnischen Bischöfe gegen die Reformation, schrieb zahlreiche Predigten in dutscher, polnischer und lateinischer Sprache und verfasste "Confessio catholicae fidei christianae", die schon zu Lebzeiten über dreißigmal in verschiedenen Sprachen aufgelegt worden ist. Durch Gesetzgebung, Unterricht und Koordination der Seelsorge bewirkte er die Aufrechterhaltung des katholischen Glaubens in Ermland und beugte einem Religionskrieg und gesellschaftlichem Verfall vor. Sein Koadjutor und spätere Bischof Martin Cromer versuchte vergeblich, die evangelische Konfession im späteren Westpreußen.

Architektur

Schloss vom Philosophendamm aus gesehen
Schloss vom Philosophendamm
(Südosten) aus gesehen
Die Bastei - Wehranlage der Buerger
Die Bastei - Wehranlage der Bürger
Das Hochschloß in der jetzigen Form ist etspricht in etwa dem ursprünglichen Aussehen (um 1400). Die fehlende Elemente sind schnell genannt: Das Fehlen des Fallgitters in der Niesche (eindeutig in der Mitte der Frontseite zu erkennen) und der Wirtschaftsgebäude um das Schloss sowie Wehranlagen um das Schloss (besonders des Danzgers [=Toilettenturm] und der direkten Verbindung zu ihm).
Das (fast) quadratische Gebäude wurde nach dem Vorbild eines Deutschordenskastells (Konvent-Schlößer) mit einer Seitenlänge von 48,5 m errichtet. Dabei wurden die Flügel anscheinend nicht mit der gleichen Höhe geplant, da unter der Nordwand mehr Kellergeschosse vorgefunden wurden als unter den anderen, was auf ein höher geplantes Nordflügel schließen läßt. Im Norden sind die Kellerräume ein und im Süden zweischiffig. Das tief heruntergezogene Kreuzrippengewölbe dieser Räume ruht auf Pfeilerstümpfen oder Trommeln as Granit. Am nord-östlicher Ecke wurde ein mächtiges 48,5 m hoher Schlossturm (Bergfried) errichtet. Er ruht auf einem quardatischen Fundament mit (X-artigen) Verzierung aus grün glasierten Ziegelsteinen. In halber Höhe des Wand verwandelt sich das Quadrat in einen Achteck, das hoch über die anderen Türme hinausragt. Im Keller dieses Turmes befindet sich ein zweistöckiges Burgverlies mit einzigem Zugang von oben (das Schlossgefängnis = "Kammer der Vergessenheit"). Darüber befindes sich das Turmzimmer. Der Eingang zum Inneren des Turmes wie auch zu den in ihm genannten Kammern befindet sich im großen Remter. Die Spitze war ursprünglich ein Zeltdach (oder eine Zinne). Von Stanislaus Card Hosius mit Glocke und Uhr ausgestattet wurde mit einer Haube mit Laterne bedeckt. 1786 hat ein Sturm die Turmspitze in den Burggraben geworfen.
Der grosse Remter
Der Große Remter
Diese kann man auf der Endersch-Karte von 1755 sehen. 1793 wurde eine andere Haube in einer für das 18. Jh. typischen Form aufegsetzt. Dieser blieb aber nur bis in die zwanziger Jahre des 19. Jh. erhalten. Über den übrigen Ecken der Burg wurden zierliche vorgekragte Türmchen gebaut (ebenfalls rechteckig). Obwohl ihr Aussehen, genauso wie das des Berfrieds, in den Jahrhunderten variierten, bekommt man den Eindruck einer mittelaterlicher Burg nach dem Vorbild der Marienburg.
Reihe der erml. Bischoefe verewigt als Fresken im Grossen Remter
Die Reihenfolge der ermländischen
Bischfe verewigt als Fresken
im großen Remter
Das südlich des Haupschlosses gelegene Vorschloß wurde mehrmals umgebaut. Es ist ein niedriger dreiflügiger Bau in Hufeisenform, das zur Hauptburg geöffnet ist. An der Südostecke befindet sich ein wuchtiger Rundbau des Geschützturmes aus dem 14. Jh. Seiner Bestimmung entsprechend hatte es nur schmale Schießlucken, die im 16. und 17. Jh. durch große Fenster ersetzt worden sind. Die zwei daruntelegenden Kellergeschosse (während des Aufenthalts des Königs Karl XII. von Schweden als Theatersaal genutzt) wurden zugeschüttet. Die anliegenden Gebäude stammen erst aus dem 18. Jh. als den Bischöfen während der eisigen Winter im Hochschloß zu kalt wurde oder gemütlichere Räumlichkeiten zum Wohnen und als Sitz der Verwaltungsorgane in Mode waren. Der am besten erhaltene Bau befindet sich an der Westseite: Ein barockes zweistöckiges Wohn- und Verwaltungsgebäude mit dem Wappen des Bischof Adam Stanislaus Grabowski. Gegenüber findet man einen dreistöckigen Bau, der ursprünglich als Speicher, Wohn- und Wirtschaftsräume gedient hat. (Heute ziemlich heruntergekommen wartet mit dem vorher genannten "Grabowski Palast" auf Inwestoren.) Die niedrigen Häuser, die die beiden verbinden besaßen bis ca. 1800 einen Turm (zu sehen bei Endersch). Im Hof eine Statue der Hl. Katharina aus Sandstein.
Das ganze Schloss ist im Osten von der Simser (ein kleiner Fluß) und zusätzlich vom Osten und Süden von einem Wassergraben umgeben. Dieser umschloß im Mittelalter das Gebäudekomplex auch vom Norden. Vom Westen, wo sich die Stadt befand war es duch die Alle (Fluß) und Mauern geschützt. Der einzige Zugang zum Schloss befand sich im Südwesen zwischen dem Graben und der Alle. Auf demselben Weg können Sie heute noch in das Innere gelangen. (Es handelt sich also um eine Wasserburg.)
An dieser Stelle kann es Ihnen sehr hilfreich sein die Skizze von K. Hauke anzuschauen.